1. Männer mit Auswärtssieg in Berlin

Am vergangenen Sonnabend trat der Grünheider Sportverein beim Tabellenschlusslicht VfL Tegel 1891 an und konnte die Partie mit einem absoluten Arbeitssieg 21:25 in fremder Halle gewinnen. Schon in der Trainingswoche vor dem Spiel schärfte Tobias Matelicz seiner Mannschaft ein, dass es eins der schwersten Spiele der Saison werden würde, auch wenn – oder vielleicht grade weil – die Grünheider klarer Favorit waren. Das wurde nicht nur mit der kleinen Halle und dem Haftmittelverbot in Berlin begründet, sondern auch mit der Einstellung des Gegners, der mit dem Rücken zur Wand nichts zu verlieren hatte.

Der GSV musste allerdings personell geschwächt antreten, denn mit Kapitän Konstantin Büttner, Martin Pfefferkorn, Hendrik Retschlag, Sören Klünder und dem Langzeitverletzten Maik Wettengel standen Matelicz gleich fünf Spieler nicht zur Verfügung. Die fehlenden Alternativen auf dem Spielfeld wurde aber durch die großartige Unterstützung der mitgereisten grünheider Fans wieder ausgeglichen. In der gut gefüllten Halle hatten die Gästefans die Überhand und machten sich auch lautstark bemerkbar.

Mit den Zuschauern im Rücken erzielten die Grünheider den ersten Treffer der Partie. Darauf folgte aber eine Anfangsphase, in welcher sich beide Gegner erst einmal abtasteten. Nach fünf Spielminuten begann der GSV dann das auf die Platte zu bringen, was er sich unter der Woche vorgenommen hatte. Die Abwehr, die in der bisherigen Saison die Grundlage für viele Erfolge war, stand erneut sicher und machte es Patrick Petersen im Tor der Grünheider leicht die Würfe der Hausherren zu entschärfen. Vor dem gegnerischen Tor bewiesen die Männer von der Löcknitz ein sicheres Händchen und zogen erst 1:4, dann sogar 2:7 davon.

Der Vorsprung von fünf Toren konnte bis Mitte der ersten Hälfte gehalten werden, dann war jedoch ein deutlicher Bruch im Spielfluss zu erkennen. Noch vor dem Seitenwechsel büßte der GSV sein beruhigendes Polster ein, da nicht mehr mit der uneingeschränkten Konsequenz gearbeitet wurde, die die Grünheider zuvor ausgezeichnet hatte. Zur Halbzeit waren die Gastgeber vom VfL Tegel wieder auf 12:13 heran gerückt und das Spiel schien wieder vollkommen offen.

Großartige taktische Änderungen gab es nach dem Seitenwechsel nicht, denn die Marschroute war klar. Die Grünheider hatten nur aufgehört dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken, weil sie nicht mehr bedingungslos zu Ende spielten. Dadurch gerieten sie in ein Tief, aus dem sie sich nur durch eine geschlossene Mannschaftsleistung wieder alleine hoch ziehen konnten. Der VfL Tegel auf der anderen Seite stemmte sich mit allen Mitteln gegen eine mögliche weitere Niederlage. So schlossen sie in der 40. Minute zum 16:16 auf.

Erst dann sprang der Funke wieder in den Reihen des GSV über und der Kampf um die zwei Punkte wurde wieder angenommen. Drei Tore in Folge von Robert Kaberidis brachten die Grünheider wieder auf die Erfolgsspur. Beim 19:23 gut zehn Minuten vor dem Spielende sah bereits alles nach einem weiteren Sieg des GSV aus. Es wäre durchaus möglich gewesen den Abstand zum Gegner noch weiter auszubauen, aber das wollte nicht recht gelingen. Dafür schmolz der Vorsprung aber auch nicht wieder dahin, wie es im ersten Durchgang der Fall war. So endete die Partie mit einem 21:25 Auswärtserfolg des Grünheider Sportvereins.

Der Sieg war ein ganz klarer Arbeitssieg, denn der GSV war am Ende nur erfolgreich, weil er den Willen gezeigt hat für die zwei Punkte zu arbeiten, den Kampf annahm und sich in den entscheidenden Phasen diszipliniert an seine Vorgaben hielt. Damit bleiben die Grünheider weiter in der Spitzengruppe der Tabelle und bekleiden Platz 3, der VfL Tegel trägt weiterhin ohne Pluspunkt die „rote Laterne“.

Am kommenden Wochenende steht das nächste schwere Spiel für die Mannschaft von Tobias Matelicz an. Dann geht es zum Auswärtsspiel beim MTV Altlandsberg. Dass diese Derbys immer heiß umkämpfte Partien um die Vormachtstellung in der Region sind, wird aktuell dadurch noch weiter angeheizt, dass der MTV verlustpunktfrei an der Tabellenspitze steht. Diesmal geht es also nicht nur um das Prestige, sondern auch um die Tabellenführung, die für den GSV in greifbare Nähe rückt, wenn sie ihrem Lokalrivalen die erste Niederlage beibringen könnten.

Der GSV spielte mit: Leuschner, Petersen; Breu (4), Fink (4), Griebsch (2), Heine (2), Henow, Hudewenz (3), Kaberidis (4), Krzyzanowski (1), Panzer, Schwiderski (2), Stachowiak (3).img_1147