Späte Leistungssteigerung reicht nicht zum Sieg

Am vergangenen Wochenende musste die 1. Männermannschaft des Grünheider SV die dritte Heimniederlage der aktuellen Saison hinnehmen. Gegen den VfL Tegel kam die Mannschaft von Trainer Tobias Matelicz nicht über ein 24:25 hinaus. Der GSV konnte nicht umsetzen, was er sich für diese Partie vorgenommen hatte und spielte kollektiv unter seinen Möglichkeiten. Erst in der Schlussphase wurde der Kampf um die Punkte angenommen, doch die Zeit sollte nicht reichen um die Partie noch einmal zu drehen.

4-wehe9752

Die Grünheider, die ohne Mateusz Krzyzanowski, Felix Stachowiak und Matthias Henow auskommen mussten, hatten sich vorgenommen von Beginn an keine Zweifel an einem Heimsieg aufkommen zu lassen. Die Anfangsphase des Spiels verlief auch nach Plan. Die ersten beiden Treffer erzielte der GSV und befand sich auf Kurs. Die Gegner aus Tegel zeigten aber schon früh, dass sie ein unangenehmer Gegner sein würden. Beim 4:4 war die Partie wieder offen, im Anschluss gingen die Gäste sogar in Führung.

Der VfL Tegel spielte seine Angriffe lange aus und wartete geduldig auf die bestmögliche Wurfchance. Die Grünheider setzten hingegen auf Tempo und konnten oft nur durch Fouls gestoppt werden. Die folgenden Strafwürfe konnten in der ersten Halbzeit sicher verwandelt werden. So kam Robert Kaberidis an diesem Tag als bester grünheider Schütze auf 7 Treffer, die allesamt vom 7-Meter-Punkt erzielt wurden.

Nach dem 8:8 bekam der GSV Aufwind und traf auch aus dem Spiel heraus. Vom 2-Tore-Vorsprung konnte immerhin noch ein 11:10 in die Halbzeit mitgenommen werden. Noch bestand keine Gefahr, denn in der zweiten Halbzeit sollte endlich das Konzept umgesetzt werden, dass sich die Grünheider zurecht gelegt hatten. Kapitän Konstantin „Toni“ Büttner schärfte seinem Team noch einmal ein: „Es reicht nicht 98, 99 oder 100 Prozent zu geben, wir müssen 120 Prozent auf die Platte bringen!“

Das machte sich allerdings noch nicht sofort bemerkbar. Der GSV traf zwar im Angriff, zeigte aber wenig Bereitschaft den Gegner am Torerfolg zu hindern. Schon im ersten Durchgang stand die Abwehr auf wackligen Beinen, in Halbzeit 2 war sie streckenweise gar nicht anwesend und ließ ihre Torhüter sträflich allein. Das 14:14 war der letzte Zeitpunkt zu welchem die Männer von der Löcknitz zumindest noch einen Zähler errungen hätten, danach übernahm der VfL Tegel das Spielgeschehen.

Auf grünheider Seite schien überhaupt nichts mehr zu klappen. Zur schwachen Abwehr kamen zu viele Fehlwürfe aus freien Positionen und drei verschiedene Schützen scheiterten am 7-Meter-Punkt. Die Gäste setzten sich auf 14:17 ab und konnten die Führung sogar bis zum 16:21 ausbauen. Es musste ein Ruck durch die Mannschaft gehen, sonst drohte eine Blamage.

Eine Umstellung auf eine offensivere Deckung brachte Entlastung und ließ den GSV durch schnelles Umschalten zu einfachen Toren kommen. Erst in der Schlussviertelstunde rief die Mannschaft die vom Kapitän geforderten 120% ab. Unter großem Krafteinsatz und mit den Fans im Rücken kämpfte sich die Mannschaft von Tobias Matelicz wieder heran.

Beim 23:24 hatten gleich mehrere Spieler den Ausgleich in der Hand, das wichtige Tor wollte aber nicht fallen. Stattdessen traf Tegel und versetzte den Grünheidern damit den Todesstoß. Ein letzter Treffer änderte am Augang der Partie nichts mehr und so unterlag der Grünheider SV dem VfL Tegel mit 24:25.

Nach der Partie resümierte Co-Trainer Uwe Schwiderski: „Wir haben vorne zu viel liegen gelassen und hinten war einfach zu wenig. Dass wir keine einzige Zeitstrafe bekommen haben, zeigt wie harmlos wir in der Abwehr waren. So kann man nicht gewinnen.“

Durch die Niederlage fällt der GSV in der Tabelle zurück auf Platz 5 – punktgleich mit der Bundesligareserve der Füchse. Der Anschluss an die Tabellenspitze ist noch nicht gänzlich verloren, jedoch liegen den Grünheidern jetzt Ludwigsfelde und Usedom im Nacken. Die Möglichkeit sich etwas Luft zu verschaffen hat der Grünheider SV am kommenden Samstag beim Auswärtsspiel in Neubrandenburg. Beim Vorletzten der Tabelle ist ein Sieg Pflicht um zu beweisen, dass die Niederlage gegen Tegel nur ein Ausrutscher war.

Der GSV spielte mit: Leuschner, Petersen; Breu (3), Büttner (3), Fink (4), Griebsch (3), Heine (1), Hudewenz (3), Kaberidis (7), Klünder, Panzer, Schwiderski, Wettengel.