Die Tabellenführerbezwinger

Am vergangenen Sonnabend konnte die 1. Männermannschaft des Grünheider SV die wohl größte Überraschung des Spieltages – wenn nicht sogar der gesamten Saison abliefern. Mit 33:32 (19:13) gewannen die Grünheider gegen den Tabellenführer, die SG OSF Berlin und wie das Halbzeitergebnis verrät dominierte der GSV über weite Strecken die Partie. Der Sieg ist umso höher anzurechnen, da die Grünheider weiterhin von Ausfällen geplagt sind. Von den siebzehn Spielern, die vor Saison im Kader standen sind zur Zeit nur neun einsatzfähig. So stand nun nach Björn Röbke, der die Mannschaft gegen Lübbenau von der Bank aus unterstütze mit Dennis Sutterer bereits der zweite Spieler aus der 2. Männermannschaft auf Abruf bereit.

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Der GSV warf das erste Tor der Partie, musste dann jedoch erst mal einem Rückstand hinterher laufen. Ein Lauf von vier Toren in Folge drehte dann die Partie von 3:4 auf 7:5 zugunsten der Gastgeber. Dieser Abstand konnte im Anschluss lange gehalten werden. Einen zweiten Zwischenspurt der Grünheider hab es im letzten Drittel der ersten Halbzeit als noch einmal von 13:10 auf 18:10 erhöht werden konnte. In dieser Phase gelang dem GSV nahezu alles. Hinten wurde konsequent verteidigt und vorne präsentierte man sich treffsicher, was in Cottbus noch als großes Manko zu verzeichnen war. Zur Halbzeit führte der Grünheider SV überraschend hoch mit 19:13.

Der zweite Durchgang startete ähnlich vielversprechend, wie der erste geendet hatte. Bis zum 23:16 sah der Tabellenführer in fremder Halle chancenlos aus. Dann stagnierte der kontinuierliche Ausbau der Führung jedoch und ein Tor gab das andere. Beim 30:24 in der 46. Spielminute ließ sich nicht erahnen, dass die Partie noch einmal eng werden würde. Eine offensivere Deckung der Berliner, die noch einmal alles in die Waagschale warfen, machte es dem GSV jedoch zunehmen schwerer. Es wurde deutlich, wie sehr es an der Kondition und Konzentration nagt, wenn die Möglichkeiten zum Wechsel fehlen. Innerhalb von sechs Minuten verkürzte die SG OSF auf 31:28 und zwei Minuten vor dem Ende war beim 32:32 sogar wieder der Ausgleich gefallen. Dann mobilisierte der GSV jedoch noch mal alle Kraftreserven und zeigte das entscheidende Quäntchen Cleverness mehr als der Gegner. Philipp Hudewenz markierte wenige Sekunden vor dem Ende den 33. Treffer für die Heimmannschaft, der gegnerische Angriff ging am Tor vorbei und dann liefen die Sekunden einfach nur noch runter bis zum Abpfiff, als ein 33:32 auf der Anzeige stand.

Bis auf die Anfangsphase dominierte der GSV die Partie für 45 Minuten, war dann allerdings erschöpft, was dem Gegner die Möglichkeit gab die Partie noch einmal auszugleichen. Halbzeit 1 gewannen die Grünheider ganz klar nach Toren, die zweite Hälfte ging an die Gäste aus Berlin, doch das eine Tor Unterschied am Ende war aufgrund der starken Mannschaftsleistung der Mannschaft von Uwe Schwiderski ganz klar verdient. So hatte sein Team auch eine Menge Spaß auf der anschließenden Weihnachtsfeier.

Da wurde dann auch schon mal auf dieses Wochenende voraus geblickt, denn der Grünheider SV steht im Final Four des Brandenburg-Pokals und bekommt es am Samstag mit der Ludwigsfelder HC zu tun, der in der laufenden Saison schon einmal geschlagen werden konnte. Je nach Ausgang der Partie bekommt es der GSV dann am Sonntag entweder im Spiel um Platz 3 oder im Finale mit einer der Mannschaften aus der Begegnung Grün-Weiß Werder gegen Teltow-Ruhlsdorf zu tun. Wenn die Kräfte reichen könnte man mit einer ähnlich Leistung wie am vergangenen Wochenende durchaus vom Pokalsieg träumen. Die Liga steht jedoch im Vordergrund und zunächst gilt es erst einmal zu beweisen, dass das starke Spiel gegen die SG OSF Berlin keine Eintagsfliege war.

Der GSV spielte mit: Leuschner, Pfefferkorn; Breu (4), Büttner (8), Griebsch (5), Hudewenz (4), Kassler (4), Schwiderski (3), Stachowiak (3), Sutterer, Wettengel (2).