Nichts zu holen auf Usedom

Am vergangenen Samstag trat der Grünheider SV beim HSV Insel Usedom an. Mit dem Luxus einer vollbesetzten Bank wollten sich die Grünheider die drei Wochen ohne Spielbetrieb nicht anmerken lassen und alles geben um zwei Punkte von der Ostseeinsel mitzunehmen. Tatsächlich lief aber alles anders als geplant und der GSV unterlag deutlich mit 23:29.

Die Anfangsminuten sollten schon ein Indikator für den Spielverlauf werden. Während die Usedomer vor heimischem Publikum locker aufspielten und sich auf ihre Stärken besannen, taten sich die Männer von der Löcknitz schwer. Selbst die solide Deckung konnte nicht verhindern, dass Usedom in Führung ging und den Vorsprung stetig ausbaute. Das große Manko war an diesem Abend der Angriff. Viel zu oft wurde zu zeitig oder nicht mit letzter Konsequenz abgeschlossen.

Erst in der 10. Spielminute fiel der erste grünheider Treffer aus dem Spiel heraus zum 2:5, zuvor war bereits ein Strafwurf verwandelt worden. Kurze Zeit schien sie die Mannschaft um Kapitän Konstantin „Toni“ Büttner gefangen zu haben und verkürzte auf 4:5. Eine Reihe von Fehlwürfen, von denen einige gar nicht in Richtung Tor gingen, ließ die Aufholjagd jedoch gleich wieder verebben. Stattdessen zogen die Hausherren das Tempo an und übernahmen vollends die Regie.

Aus dem knappen 4:5 Mitte der ersten Hälfte wurde erst ein schwer aufzuholendes 5:9 (20. Minute), dann ein deutliches 6:12 (25. Minute). Bis zur Halbzeit konnte der Grünheider SV den Rückstand noch auf fünf Tore Differenz begrenzen (9:14), doch eine Wurfausbeute von weniger als 50%, ganz zu schweigen von den technischen Fehlern, war eindeutig zu wenig um Usedom gefährlich zu werden.

Diese schwache Quote sollte auch im zweiten Durchgang nicht gesteigert werden können. Lange Zeit blieben die fünf Tore Differenz bestehen, da keiner der beiden Kontrahenten seine Leistung steigern konnte oder einbrach. Auch die Schwächephase der Usedomer, die sie in dieser Saison schon häufig während der 2. Halbzeit verfolgte blieb aus. Am Ende musste sich der Grünheider SV verdientermaßen mit 23:29 geschlagen geben, denn die Hausherren waren an diesem Abend von Anpfiff bis Abpfiff die bessere Mannschaft.

„Man kann das Spiel zerreden, aber das sollten wir nicht machen, denn auf uns wartet die nächste Aufgabe,“ kommentierte GSV-Trainer Tobias Matelicz am Montag die Niederlage seiner Mannschaft. „Man kann nicht sagen, dass wir nicht gekämpft hätten. Wir können uns aber hinten noch so sehr abrackern; wenn wir vorne so viel liegen lassen können wir nicht gewinnen.“

Die angesprochene nächste Aufgabe lautet Bad Doberaner SV 90 und steht am 04. März an. Erneut geht es für Grünheide an die Ostsee, diesmal jedoch nicht gegen einen unmittelbaren Tabellennachbarn. Der GSV steht zwar nur noch auf Platz 7 in der Tabelle, hat aber ein gutes Polster auf die nachfolgenden Plätze. Viel interessanter ist die Tatsache, dass man mit zwei Siegen wieder Dritter werden kann und der Grundstein dafür soll in Bad Doberan gelegt werden.

Der GSV spielte mit: Leuschner, Petersen; Breu (1), Büttner (5), Fink (3), Griebsch, Heine (1), Henow, Hudewenz (7), Klünder, Krzyzanowski (1), Panzer (1), Schwiderski (2), Stachowiak (2).