Zwei Halbzeiten wie Tag und Nacht

Zwei Halbzeiten wie Tag und Nacht

Am vergangenen Sonnabend bestritt der Grünheider SV sein letztes Heimspiel der Saison gegen die Fortuna Neubrandenburg und trennte sich dabei unentschieden vom Gegner. Nach der schwachen Vorstellung in der Vorwoche als man in Neubrandenburg unterlag wollte die Mannschaft von Uwe Schwiderski Wiedergutmachung betreiben. So waren auch die Worte des Trainers vor der Partie eine klare Ansage: „Das letzte Spiel muss aus unseren Köpfen raus. Wir können besser spielen, das müssen wir heute zeigen. Das werden wir unseren Fans beweisen, das werden wir unserem Verein beweisen und vor allem werden wir es uns selbst beweisen.“

Diese Worte schienen den richtigen Effekt zu erzielen, denn der GSV startete mit einem 3:0-Lauf stark in die Partie. Die Deckung gab sich redlich Mühe nicht die gleichen Fehler wie im Hinspiel zu begehen und ein starker Martin Pfefferkorn trieb die Fortunen förmlich zur Verzweiflung. Mit dem Zwischenstand von 12:4 hätte an diesem Abend sicherlich niemand gerechnet und die Partie schien schon entschieden. Bis zur Halbzeit erspielten sich die Grünheider einen beruhigenden 19:12 Vorsprung.

Die vermeintliche Sicherheit war aber trügerisch. Obwohl Uwe Schwiderski seine Mannschaft in der Halbzeit warnte sich nicht auf dem Ergebnis auszuruhen sollte der GSV bei weitem nicht an die Leistung aus Halbzeit 1 anknüpfen können. Eine deutlich offensivere Deckung der Gäste brauchte die Grünheider in Verlegenheit und wenn wirklich gute Chancen heraus gespielt wurden haperte es in der Verwertung. Drei Gegenstöße, fünf Strafwürfe und mehrere freie Bälle wurden leichtfertig vergeben. Stattdessen bekam Neubrandenburg eine zweite Luft und kämpfte sich unter großen Kraftaufwand zurück in die Partie.

Plötzlich war das Duell beim 22:22 wieder ausgeglichen und die Fortuna konnte sogar im nächsten Angriff erstmals die Führung übernehmen. Die Schlussminuten glichen einem Krimi. Grünheide zog auf 28:26 davon, musste aber eine halbe Minute vor dem Abpfiff den Anschlusstreffer hinnehmen. Statt dann die Zeit herunter zu spielen und es bei dem einen Tor unterschied zu belassen vergab der GSV einen letzten Wurf, der direkt in einen Konter umgemünzt wurde und so zum 28:28 Ausgleich und Endergebnis führte.

Der enorme Leistungsabfall im zweiten Durchgang war für Uwe Schwiderski unerklärlich. „Wir haben uns zu sicher gefühlt und so wie die Schlussphase verlief war das heute definitiv ein verlorener Punkt,“ resümierte der Trainer nach der Partie. Dennoch war das Unentschieden und die gleichzeitige Niederlage von Lichtenrade ausreichend um den Klassenerhalt vorzeitig zu sichern.

Die Mannschaft verabschiedete sich mit einem Banner mit Dank an den „8. Mann“ von ihrem Heimpublikum und feierte anschließend – wenn auch nicht so ausgelassen wie nach einem Sieg – mit dem Publikum vor der Halle den Klassenerhalt. Eine Partie steht in der Oberliga Ostsee-Spree aber noch aus. In ihrem letzten Spiel müssen die Grünheider noch einmal zum Derby nach Altlandsberg. Wer die letzten Spiele verfolgt hat weiß, dass ein Aufeinandertreffen dieser beiden Vereine immer ein gewisse Brisanz mitbringt und nach der Hinspielniederlage hat der GSV noch eine Rechnung zu begleichen bevor es in die Sommerpause geht.

Der GSV spielte mit: Leuschner, Pfefferkorn; Büttner (3), Griebsch (5), Heine (1), Henow (4), Hudewenz (5), Kaberidis (1), Klose, Klünder (2), Krzyzanowski (5), Schwiderski (2), Stachowiak.