Schwache Vorstellung gegen den Stralsunder HV

Nach dem furiosen Saisonstart in der Oberliga-Ostsee-Spree musste sich der Grünheider SV am vergangenen Samstag erstmals in der neuen Spielzeit geschlagen geben. Das Kunststück einen weiteren Drittligaabsteiger zu besiegen sollte nicht gelingen. Stattdessen endete die Siegesserie der Grünheider an diesem Abend als sie gegen den Stralsunder HV nicht über ein 18:23 hinaus kamen.

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Beflügelt durch die Siege über Fortuna Neubrandenburg, die Bundesligareserve der Füchse und den HSV Insel Usedom wollte der GSV dort anknüpfen, wo er zuletzt aufgehört hatte. Der Stralsunder HV sollte sich jedoch als harter Brocken erweisen, der nicht mit der Leichtigkeit und Unbeschwertheit vergangener Partien bespielt werden konnte. Den ersten Treffer erzielten die Gäste, doch grade zu Beginn der Partie präsentierten sich die Grünheider auf Augenhöhe. Bis zum 3:3 war es das hart umkämpfte Spiel, das alle erwartet hatten. Dann verloren die Grünheider die Konzentration und leisteten sich mehrere technische Fehler in Folge. Das Angriffsspiel wirkte oft statisch und ideenlos. Besonders der grünheider Rückraum konnte gegen den bekanntermaßen kompakten stralsunder Mittelblock wenige Akzente setzen.

Stralsund nutzte jede sich bietende Gelegenheit, bestrafte Fehler umgehend und arbeitete sich einen Vorsprung von drei Toren heraus. Zu den technischen Mängeln auf grünheider Seite kam nun auch eine Schwäche im Abschluss, die das Team um Kapitän Konstantin Büttner weiter zurück fallen ließ. Bald lagen die Männer von der Löcknitz sogar mit fünf Toren hinten. Bis zur Halbzeit wurde nach Kräften versucht diesen Rückstand aufzuholen, doch die richtigen Mittel schienen zu fehlen, sodass die Differenz bestehen blieb. Mit einem ernüchternden 11:16 aus Sicht der Gastgeber ging es in die Pause.

Mit der Halbzeitansprache schickte Tobias Matelicz seine Mannschaft wieder in die richtige Spur. Der Grünheider SV legte einen 4-Tore-Lauf hin und schloss wieder zum Gegner auf. Beim 16:18 schien wieder viel möglich zu sein, denn der GSV war zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal seit dem Anpfiff die dominierende Mannschaft auf dem Feld. Die Leistungssteigerung hielt allerdings nicht lange an. Schon bald verfielen die Grünheider zurück in alte Muster und verschenkten den Lohn ihrer kräftezehrenden Aufholjagd fahrlässig.

Die Gäste übernahmen wieder die Kontrolle und stellten nicht nur den alten Abstand von fünf Toren Differenz wieder her, sondern erhöhten sogar noch ein weiteres Mal. Gut zehn Minuten vor dem Ende, beim Stand von 16:22, war die Partie vorentschieden. Trotz der verhältnismäßig wenigen Gegentore im Spiel war auch die grünheider Deckung an jenem Abend nicht auf der Höhe und ließ ihre Torhüter oft sträflich allein. Obwohl in der Schlussphase viel mehr möglich gewesen wäre, plätscherte die Partie bis zum Abpfiff vor sich hin. Mit 18:23 unterlag der Grünheider Sportverein dem Stralsunder HV deutlich und verdient.

Die zweite Halbzeit der insgesamt torarmen Partie ging 7:7 aus, was für den Grünheider SV eine Steigerung zum ersten Durchgang darstellt, gleichzeitig aber auch die wenigen genutzten Chancen vor Augen führt. Kaum ein Spieler zeigte gegen den Stralsunder HV Normalform. Die komplette Mannschaft schien eine andere zu sein, als in den ersten drei Saisonspielen. Trainer Tobias Matelicz zeigte sich nach der Partie sehr enttäuscht von seiner Mannschaft, da sich sein Team etwas vollkommen anderes vorgenommen hatte, als es am Ende auf die Platte brachte.

Da die Stralsunder als Absteiger aus der 3. Liga als einer der Favoriten in der Ostsee-Spree-Liga gelten, zählen sie zu den Team gegen die man verlieren darf. Die Art und Weise wie das Ergebnis zustande gekommen ist verleiht diesem jedoch einen faden Beigeschmack. Dennoch könnten die beiden abgegebenen Punkte nicht nur Negatives nach sich ziehen. Vielleicht kam der Dämpfer zum Richtigen Zeitpunkt um den GSV zurück auf den Boden der Tatsachen zu holen und der Mannschaft vor Augen zu führen, dass jedes Spiel vollste Konzentration und höchste Disziplin fordert. Grünheide fällt in der Tabelle zurück auf Platz 5, kann aber schon in dieser Woche Wiedergutmachung betreiben. Am kommenden Samstag gastiert der Bad Doberaner SV in der Löcknitzhalle und könnte zu spüren bekommen, dass der Grünheider SV das letzte Spiel so schnell wie möglich vergessen machen möchte.

Der GSV spielte mit: Petersen, Pfefferkorn; Breu (2), Büttner (3), Fink (1), Griebsch (3), Heine (3), Henow, Hudewenz (3), Klünder, Panzer, Retschlag (3), Stachowiak.