1. Männer: Täglich grüßt das Murmeltier

Die Handball-Männer des Grünheider SV haben in der Oberliga Ostsee-Spree eine Heimniederlage einstecken müssen. Sie unterlagen dem Bad Doberaner SV knapp mit 26:29 (14:11).

Die Partie war eine fast exakte Kopie des Hinspiels, in welchem sich der GSV auch nach einer starken Leistung über 50 Minuten und langer Führung am Ende geschlagen geben musste. Als Tabellen-Zehnter waren die Grünheider auf dem Papier Außenseiter gegen den Fünften von der Ostsee, doch die Auswärtsschwäche der Bad Doberaner ist weithin bekannt und so rechneten sich die Spieler von Trainer Sven Gericke Chancen auf zwei wichtige Punkte zum Klassenerhalt aus.

Zunächst merkte man dem GSV allerdings an, dass in der Partie viel auf dem Spiel stand. Es brauchte sieben Minuten und einen Strafwurf, bis Thomas Klose das erste Tor für die Hausherren zum 1:3 erzielen konnte. Dann ging es aber, angespornt durch die lautstarke Unterstützung der Fans, aufwärts für die Grünheider. Der Rückstand wurde nicht nur egalisiert, die sichere Deckung sorgte im Zusammenspiel mit Torhüter Thilo Leuschner auch dafür, dass sich der GSV langsam aber sicher vom Gegner absetzen konnte. Bis auf drei Tore konnten die Grünheider dem Kontrahenten enteilen und lagen beim Halbzeitstand von 14:11 noch voll auf Siegeskurs.

Auch die zweite Halbzeit begann mit einer vernünftigen Leistung der Gericke-Schützlinge, die ihren Vorsprung verwalten konnten. Über ein 19:16 (40.) stand es zehn Minuten vor dem Abpfiff 24:20 und der GSV fühlte sich heimlich schon wie der Sieger. Das sollte sich jedoch als Trugschluss herausstellen.

Wie im Hinspiel wirkte die Mannschaft in den letzten Spielminuten nicht mehr so souverän wie über weite Strecken der Partie. Die starke Abwehr wurde durch viele, zum großen Teil unnötige, Zeitstrafen auseinander gerissen, was die Verteidigung bedeutend schwächte. Auf der anderen Seite stellte der Bad Doberaner SV seine Deckung um und unterband in einem Kraftakt nahezu alle Aktionen.

Der Vorsprung des GSV schmolz dahin und plötzliche war die Partie beim 24:24 wieder offen. Statt noch mal die letzten Reserven zu aktivieren und mit Köpfchen zu spielen, wirkten die Hausherren zunehmend verunsichert und schienen nicht mehr an einen Punktgewinn zu glauben. Am Ende gewannen die Gäste 28:26 – wie bereits im Hinspiel -, weil sie nicht nur 50Minuten guten Handball spielte, sondern auch die Nerven behielten. Und täglich grüßt das Murmeltier, könnte man meinen .

Noch hat die Niederlage für die Grünheider keine Auswirkungen auf die Tabellensituation, doch im Kampf um den Klassenerhalt rücken die Verfolger immer näher. Der GSV wartet weiterhin auf seine letzten beiden Zähler, um auch in der nächsten Saison viertklassig zu spielen.

Am Sonnabend könnte aber im direkten Duell gegen den Mitaufsteiger Eberswalde der Verbleib in der Oberliga Ostsee-Spree dingfest gemacht werden. Das wird allerdings keine leichte Aufgabe, denn Eberswalde hat nicht nur den Heimvorteil und ebenfalls den Abstiegskampf im Nacken. Auch die Statistik spricht gegen den GSV, der konnte nämlich keins der letzten drei Spiele gegen Eberswalde gewinnen. Das Hinspiel endete 24:24.

Grünheider SV: Leuschner – Winkler; Bursche, Griebsch, Henow, Kaberidis, Klose, Klünder, Krause, Krzyzanowski, Laeufer, Schwiderski, Wunsch