1. Männer: Grünheider Handballer verlieren Oberliga-Derby gegen MTV 1860 Altlandsberg – In der Löcknitzhalle knappes 26:29 (12:13) – Alle sind froh, überhaupt spielen zu können

Grünheide (RH) Das Derby des 2. Spieltags der Handball-Oberliga Ostsee-Spree 2021/22 in der Staffel Süd am Sonnabend, 11. September 2021, in der Löcknitzhalle hat das gehalten, was es im Vorfeld versprochen hatte. Packende Zweikämpfe, hartes Zupacken der Abwehrreihen, knappe Spielstände fast bis zum Schluss und viel Stimmung auf den mit rund 175 Zuschauern besetzten Rängen gehörten zu der insgesamt fairen Partie. Für die gastgebende erste Männermannschaft des Grünheider SV stand am Ende eine 26:29 (12:13)-Niederlage gegen den Lokalrivalen MTV 1860 Altlandsberg.

Die GSV-Löwen warten nach dem 20:25 zum Auftakt bei SG OSF Berlin in der Neunerstaffel weiter auf den ersten Punkt, während die Ortsnachbarn aus dem rund 25 Kilometer von Grünheide entfernten Altlandsberg nach dem Heim-22:22 gegen den LHC Cottbus nun bereits drei Zähler verbucht haben. Die Mannschaft aus Märkisch-Oderland hat damit einen wichtigen Schritt gemacht, um ihr erklärtes Ziel zu erreichen, unter die ersten vier Teams der Staffel und damit in die Aufstiegsrunde der vierten Liga zu kommen. Das betonte auch ihr Cheftrainer Thomas Klatt auf der Pressekonferenz nach der Partie in der Löcknitzhalle: „Wir wissen, dass dies schon ein ambitioniertes Ziel ist in unserer starken Staffel. Wir arbeiten dafür.“ Doch nach fast einem Jahr Corona-bedingter Wettkampfpause könne man nach zwei absolvierten Punktspielen zur Einordnung noch nicht viel sagen.

In die Aufstiegsrunde wollen auch die Grünheider, was nach zwei Niederlagen zum Auftakt allerdings nicht leichter werden dürfte. „Wir wollen so viele Spiele wie möglich gewinnen“, erklärte GSV-Chefcoach Frank Morawetz und beglückwünschte die Gäste zum „verdienten Sieg. Wir machten vorne einfach zu viele Fehler. Aber die Moral der Mannschaft ist intakt. Wir haben Altlandsberg einen großen Kampf geliefert. Und wir haben uns sehr gefreut, dass viele Fans kamen und uns unterstützt haben. Vielen Dank dafür.“ Auch MTV-Trainer Thomas Klatt sprach von einem umkämpften Spiel. „Da wir die ganze Zeit meistens ein bisschen vorn gelegen haben, glaube ich, dass im Endergebnis der Sieg auch in Ordnung geht. Wir hatten die etwas besseren Wechseloptionen auf der Bank, also einen breiteren Kader, und konnten dadurch 60 Minuten Vollgas spielen. Das war aus meiner Sicht das Zünglein an der Waage“, erklärte er.


Schweres Durchkommen: Der Grünheider Tom Griebsch kämpft gegen eine vielhändige Altlandsberger Abwehr.    
Foto: © Werner Herzog

Am Ende waren alle froh, überhaupt Handball spielen zu können – und das vor Zuschauern. Das betonten auch die Kapitäne beider Mannschaften nach der Partie. Dominic Witkowski vom MTV erklärte: „Beim Derby war eine prima Stimmung, es macht immer Spaß hier in Grünheide zu spielen. Das steht aktuell im Vordergrund, denn keiner weiß, ob wir die Saison überhaupt zu Ende spielen können.“ Toni Büttner vom GSV fand ebenso wie sein Kollege, dass es ein schönes Spiel war. „Bei uns war am Ende etwas die Luft raus, aber für uns ist es wichtig, dass wir mit Altlandsberg mithalten konnten. Und vielen Dank noch mal an die Fans, dass sie uns so gut unterstützt haben.“

Von der ersten Minute an ging es in diesem Derby eng zu, keine der Mannschaften konnte sich deutlich absetzen. Nach einer Viertelstunde lagen die Gastgeber beim 7:5 in Führung, ehe der MTV seinerseits zur Pause knapp 13:12 führte. Auch in der zweiten Halbzeit blieb es spannend, woran auch die Torhüter in beiden Teams mit ihren Paraden großen Anteil hatten. Letztmals konnte der GSV nach 36 Minuten beim 15:15 einen Gleichstand erzielen. Doch als danach die Gäste mit einem Vier-Tore-Lauf auf 19:15 davonzogen, schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Allerdings zeigte die von GSV-Trainer Frank Morawetz direkt danach genommene Auszeit Wirkung, denn die Gastgeber kamen beim 18:19 (44.) noch einmal zum direkten Anschluss. Mehr war dann aber nicht drin, weil sich auch zu viele Fehlabspiele und überhastete Würfe bei den GSV-Löwen einschlichen. Der Rückstand hielt sich meist mit zwei Toren in Grenzen, so dass auf den Zuschauerrängen noch Hoffnung für die Grünheider herrschte und die Trommler alles gaben. Beim 24:28 (58.) war die Partie entschieden, auch wenn die Gastgeber noch etwas Ergebniskosmetik betreiben konnten.

Für den Grünheider SV folgt jetzt eine Pause, ehe es mit drei weiteren Heimpartien gegen die Sp.Vg. Blau-Weiß 1890 Berlin (25.9., 18.30 Uhr), den BFC Preussen Berlin (16.10., 18.30 Uhr) und den HC Spreewald (23.10., 18.30 Uhr). Der MTV Altlandsberg muss dagegen am Sonnabend (18.9., 19.30 Uhr) gleich wieder ran, wenn der HC Spreewald in der Erlengrundhalle zu Gast ist.

Der GSV spielte mit: Hendryk Büttner, Denny Alpers, Roman Schäfer – Justin Kranzusch, Florian Folger 3, Adrian Theden 2, Konstantin Büttner 2, Marcus Schwiderski 2, Camilo-Alejandro Silva-Quintas, Marc Robin Hiesener 1, Marc Schmitz 5, Friedrich Hanschel, Phillipp Hudewenz 4, Tom Griebsch 7/2

Der MTV spielte mit: Kevin Deisting, Calvin Born – Florian Riegler 11/3, David Martin 4, Maximilian Sehl 1, Toni Steven Schäl 2, Domini Witkowski 1, Ridha Trabelsi 2, Dennis Bellmann 3, Fabian Plaul 3, Marco Leupert 2, Felix Teller, Tim Ole Neumann, Hannes Habich

Schiedsrichter: Maik Beifuß, Marco Gerigk, Siebenmeter: GSV 3/2, MTV 4/3, 2-min-Strafen: GSV 4, MTV 2