1. Männer: Zwei wichtige Punkte für den Viertliga-Klassenerhalt – Grünheider SV gewinnt in Oberliga Ostsee-Spree mit 22:17 (12:7) gegen Tabellen-Nachbar SV Fortuna 50 Neubrandenburg – Am Samstag kommt Ortsnachbar MTV 1860 Altlandsberg zum Landespokal-Viertelfinale in die Löcknitzhalle

Grünheide (RH). Der Jubel in der Löcknitzhalle am Samstagabend, 15. April 2023, war groß bei Mannschaft und Verein sowie bei den rund 150 Zuschauern. Die Männer des Grünheider SV hatten kurz zuvor im letzten Saison-Heimpunktspiel mit 22:17 (12:7) gegen den Tabellen-Achten SV Fortuna 50 Neubrandenburg gewonnen und damit zwei wichtige Punkte in Sachen Klassenerhalt in der vierten Liga eingefahren. Erfolgreichster GSV-Werfer war Kapitän Tom Griebsch mit sieben Toren, darunter ein verwandelter Siebenmeter. Die Mannschaft um Chefcoach Axel Both und Co-Trainer Dirk Köhler bleibt mit nun 21:29 Punkten Neunter der 14er Staffel hinter den Neubrandenburgern, die einen Zähler mehr auf dem Konto haben.

Noch Unwägbarkeiten vor dem Saisonabschluss

Doch im letzten Punktspiel am 29. April müssen die GSV-Löwen noch zum Tabellen-Zweiten Lausitzer HC Cottbus und können bei einer Niederlage sowie gleichzeitigem Heimsieg des zehntplatzierten MTV 1860 Altlandsberg gegen Schlusslicht VfL Tegel noch auf Rang 10 zurückfallen. Ob dieser zum Verbleib in der Oberliga Ostsee-Spree reicht, bleibt abzuwarten. Aus der 3. Liga steigen die Mecklenburger Stiere Schwerin sowie der HV Grün-Weiß Werder in die OOS ab. „Aus den drei Verbandsligen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern können maximal drei Teams aufsteigen“, erklärt Oberliga-Spielleiter Mathias Jeschke (Hennickendorf). „Steigt eine Mannschaft aus unserer Oberliga in die 3. Liga auf, würde in dem Fall der zehnte Platz für den Klassenerhalt reichen.“ Meldeschluss dafür sei Mitte Mai. Dem Vernehmen nach haben der LHC Cottbus sowie der seit Samstag als Meister feststehende HSV Insel Usedom Interesse am Drittliga-Aufstieg. „Ankündigungen sind das eine, der Vollzug dieser das andere“, gibt GSV-Co-Trainer Dirk Köhler zu bedenken. „Sollte am Ende kein Oberliga-Team aufsteigen, müssten wir Neunter bleiben, um die Klasse zu halten.“

Axel Both: „Prima Spiel, prima Stimmung“

Die Grünheider haben im Spiel gegen die Neubrandenburger von Beginn an in Führung gelegen (5:1/13.) und ließen bis zur 23. Minute (7:6) nur dreimal einen Ein-Tores-Vorsprung zu, ansonsten lagen sie immer deutlicher vorn. So freute sich ein zufriedener GSV-Chefcoach Axel Both über „ein prima Spiel mit einer prima Stimmung in der Mannschaft und auf den Tribünen. Die Jungs haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung, bei der Kapitän Tom Griebsch das Team kämpferisch gut geführt hat.“ Und Dirk Köhler ergänzt: „Wir sind dem Ziel Platz neun ein Stück näher gekommen.“ So stand dann beim Training am Montagabend, 17. April, „Gewinner-Fußball“ auf dem Programm. Gedrückte Stimmung herrschte dagegen beim SV Fortuna, dessen Trainer Volker Hauschildt wortkarg blieb: „Wir haben im Angriff ganz schlecht gespielt. Das ist eigentlich schon alles. Eine große Enttäuschung für uns.“

Verstärkung auf der Bank

Ein neues und ein bekanntes Gesicht waren auch in der Grünheider Mannschaft zu sehen. Während Clemens Wetzel nach einem Jahr Pause zum GSV zurückkehrte und in der nächsten Saison wieder an der Löcknitz durchstarten will, saß erstmals Sandra Waterstraat als Physiotherapeutin auf der Bank und soll das auch bis zum Ende der Saison tun. „Axel Both, unter dem ich früher schon mal als Handballerin trainierte, hat mich dazu überredet“, sagt die 53-jährige Berlinerin, die auf reichliche und sogar internationale Erfahrung in ihrem Metier zurückblicken kann – so bei den Füchsen Berlin, beim Eisschnelllauf oder beim Beachvolleyball-Masters. „Ich hatte bei meinem ersten Einsatz bei den Grünheidern mehr zu tun, als mir lieb war, habe die Jungs aber wieder hinbekommen. Kein Problem also bei dieser netten Mannschaft. Ich freue mich schon auf das nächste Spiel.“

Altlandsberg-Derby Teil 3 am Samstag

Vor dem Punktspiel-Abschluss am 29. April 2023, ab 19.00 Uhr beim Lausitzer HC Cottbus, steigt noch am kommenden Samstag, 22. April, ab 18.00 Uhr das Landespokal-Viertelfinale in der Löcknitzhalle gegen den MTV 1860 Altlandsberg. Das ist dann Teil 3 des ewig jungen Derbys mit dem Nachbar aus Märkisch-Oderland, der in dieser Saison in Grünheide gewann und daheim unentschieden gegen den GSV spielte. Schaffen die Grünheider diesmal den Sieg und damit den Einzug ins Final Four, das am 3./4. Juni in der Oranienburger MBS-Arena ausgetragen werden soll? „Das würde ich gern noch mitnehmen“, sagt Axel Both, der am Ende der Saison seinen Posten als Chefcoach an Tilo Leibrich (derzeit noch Trainer des Nord-Verbandsligisten MTV 1860 Altlandsberg II) abgibt.

Der Grünheider SV I spielte in der Löcknitzhalle mit: Hendryk Büttner,Robin Menz – Florian Folger 6/1, Friedrich Hanschel, Thorge Joris Breitzmann, Marius Becker, William Kreuziger, Matias Ignacio Cabrales Vergara 3, Marco Leupert 3, Marc Robin Hiesener 2, Marc Schmitz 1, Clemenz Wetzel, Tom Griebsch 7/1

Schiedsrichter: Luis Füllner, Felix Schütze – Siebenmeter: GSV 4/2, SVF 6/5 – 2-min-Strafen: GSV 5, SVF 4 (1 Disqualifikation)

Fotos Kabine und Physiotherapeutin sowie Videos: ©Roland Hanke

Fotos: © Kathrin Kreuziger