Frauen: Punktgewinn in eigener Halle

von Jana Szperlinski

Am gestrigen Heimspieltag in der Grünheider Löcknitzhalle gelang es dem Frauenteam des Grünheider SV in der Verbandsliga Nord erneut einem Spitzenteam der Liga einen Punkt abzunehmen. Wie auch beim 13-13 gegen den Tabellenspitzenreiter aus Brandenburg vor gut einem Monat trennte man sich beim gestrigen Heimspiel gegen den Ligazweiten aus Hennigsdorf mit 19-19 unentschieden. Und wie auch beim Spiel gegen Brandenburg waren die Grünheider Damen bis zur Schlussphase hin sogar auf Siegeskurs.

Beide Mannschaften starteten ausgeglichen in das Spiel. Die Gastgeberinnen gingen mit 1-0 in Führung und gerieten beim Stand vom 2-3 das einzige Mal im ganzen Spiel in einen Rückstand. Dieser konnte jedoch umgehend ausgeglichen und umgedreht werden. Die Grünheiderinnen drehten nun auf und konnten sich aus einer top und geschlossen agierenden Abwehr heraus mit guten Aktionen im Angriff auf 7-4 absetzen. Der Gästetrainer zog daraufhin die Time-Out-Karte und versuchte Mittel gegen die starke Abwehr der Grünheiderinnen zu finden, gegen welche seine Spielerinnen zunächst kaum Ideen zu finden schienen. Dies blieb jedoch erfolglos – Die Gastgeberinnen spielten sich über mehrere Minuten in einen Rausch und erhöhten den Abstand sogar auf 11-5. Dies gelang zumeist über gut ausgespielte Angriffe, welche von den Außenpositionen erfolgreich abgeschlossen wurden. Vor allem Juliane Diederitz machte auf der Rechts-Außen-Position ein Klassespiel und konnte bis zum Schlusspfiff 5 Treffer für sich verbuchen. Ca. 5 Minuten vor Schluss fiel aber die Konzentration der Gastgeberinnen etwas ab und Hennigsdorf konnte bis zum Pausenpfiff auf 11-8 verkürzen.

Man wollte das Spiel keinesfalls aus der Hand geben und so starteten die Grünheider Frauen auch entschlossen in die zweite Spielhälfte. Trotz zunehmender überhasteter Aktionen hielt man konstant eine Führung von 3-4 Toren (12-9;-14-11; 16-12; 17-13). In der Abwehr erarbeitete Bälle konnten erfolgreich über Konter im gegnerischen Netz untergebracht werden. Lisa Otto lief diese auf der Rechts-Halb-Position besonders fleißig und erzielte insgesamt 4 Treffer. 10 Minuten vor Schluss nahm der Gästetrainer erneut eine Auszeit – diesmal mit Erfolg. Er stellte sein Angriffssystem auf 2 Kreisläufer um. Die Grünheiderinnen stellten sich zwar ganz gut darauf ein und verteidigten auch den ersten und zweiten Ballwechsel im Zusammenspiel der gegnerischen Rückraumspielerinnen mit ihren Kreisläuferinnen. Beim dritten oder vierten Pass fehlten jedoch die finale Absprache und das Übergeben des Gegners an den Abwehrnebenmann, sodass die Gäste häufiger zum Torerfolg kamen. Verunsichert dadurch, häuften sich nun auch die Fehler im Angriff. Wie schon oft in der Saison verfiel man in Hektik und schloss Angriffe zu früh in nicht sauber herausgespielten Situationen ab. Die Gäste konnten sich so zu einem unentschieden heran kämpfen (17-17; 18-18). Die Grünheiderinnen gaben jedoch nicht auf und erzielten den 19-18 Führungstreffer, welcher jedoch in der 58.Minute durch die gegnerische Mannschaft egalisiert wurde.

In der letzten Spielminute wollte man nun unbedingt zumindest das unentschieden verteidigen und hatte sogar insgeheim noch die Hoffnung, vielleicht noch den Siegtreffer zu erzielen. Die Grünheiderinnen spielten konzentriert ihren Angriff, kamen in keine erfolgreiche Wurfsituation. Als die Schiedsrichter ca. 15 Sekunden vor Spielende Zeitspiel anzeigten, zog Trainer Roman Hawlitzky die Time-Out-Karte. Durch eine nicht laut genug erfolgte Spielunterbrechung durch das Kampfgericht kam es kurz vor Spielende so noch zu Spannungen auf dem Spielfeld. Die Schiedsrichter lösten die Situation jedoch solide und die letzten Sekunden blieben die Grünheiderinnen im Ballbesitz. Ein Tor konnte zwar nicht mehr erzielt werden, jedoch war man in der Mannschaft trotz langer Führung froh über den Punktgewinn (schließlich hatte man ¼ der Liganiederlagen mit einem 1-Tore-Abstand hinnehmen müssen).

Die Grünheiderinnen hatten ein starkes Spiel abgeliefert und gezeigt, dass sie gerade gegen starke Mannschaften ihr gutes Potential abrufen können.

Diederitz (5), Dohmhardt, Hettler, Klippstein (2/2), Opolka (1), Otto (4), Pfeil, Rochow (2), Stange (2), Starke (1), Szperlinski (2), Walaszewski